Montag, 24. Oktober 2016

Frauenregionalliga: Klasse Mädels

Samstag 22.10.2016: Gut ausgeschlafen, in Ruhe frühstücken, das Wochenende kann entspannt beginnen.
Früher Nachmittag: ich sitze an meinen Computer, diese und jene Kleinigkeit erledigen, mal gucken ob es interessantes von den Deutschen Meisterschaften gibt, Jugendweltmeisterschaften laufen auch grade und dieses Wochenende findet das Korbacher Open statt. Mit vielen Spielern aus der Umgebung, die ich gut kenne. Und nebenbei fällt mein Blick auf den Terminkalender -
Sonntag 23.10.: Frauenregionalliga Bad Hersfeld - USC Chemnitz
Völlig entspannt zur nächsten Seite zappen ---- und plötzliche Schockstarre: 23.10. !! das ist ja morgen !! Wie kann das sein ? Ich war felsenfest davon überzeugt, der nächste Mannschaftskampf ist erst im November. Da hätte ich einen Eid drauf schwören können. Schnell die Seite der Frauenregionalliga öffnen, dort steht ebenfalls Frauenregionalliga 1. Runde am 23.10.2016.
Also erstmal sammeln:
1) Ich habe diesen Termin aus mir völlig unerklärlichen Gründen komplett aus meiner Wahrnehmung gestrichen.
2) morgen früh um 10:00 Uhr brauch ich eine Mannschaft aus 4 Frauen
3) Keine der Hersfelder Frauen weiß von Ihrem Glück
4) Sollte ich es nicht schaffen eine Mannschaft zusammen zu trommeln, muß ich dem Mannschaftsführer der USC Chemnitz zumindestens noch absagen
=> Wir haben 13:35 Uhr, Ich habe ab jetzt 6 1/2 Stunden, maximal 7 Stunden Zeit. danach wird mir das Risiko zu groß, dass ich den Chemnitzer Mannschaftsführer nicht mehr telefonisch erreiche.
Meine Tochter ist dieses Wochenende glücklicherweise zu Hause, da fehlen nur noch 3 Spielerinnen.
(Warum habe ich eigentlich nicht 4 schachbegeisterte Töchter?)
Um 13:40 geht die Email an alle Hersfelder Schachspielerinnen raus mit der dringenden Bitte sofort zu reagieren. Aber prüft jeder seinen Email-Account in der verbleibenden Zeit?
Ran ans Telefon.
An dieser Stelle zunächst ein kleiner Einblick ins Frauenschach. In den "Männerligen" werden acht Spieler gemeldet, der Mannschaftsführer hat noch 2 oder 3 Ersatzleute an der Hand.
In der Frauenregionalliga darf nur spielen, wer zu Saisonbeginn gemeldet wurde. Man darf beliebig viele Spielerinnen melden. Also wird zu Saisonbeginn alles gemeldet was weiblich ist.
Für Hersfeld haben wir 13 Spielerinnen gemeldet. Darunter sind aber auch viele auswärtige Spielerinnen, die nur einsatzbereit sind wenn sie mal wieder zufällig in ihrer alten Heimat Bad Hersfeld zu Besuch sind.
Die Auswärtigen brauch ich gar nicht erst anrufen, da ich fast durchgängig nur Festnetznummern habe. Wenn ich sie erreiche, ist sie nicht in Hersfeld. Wenn sie in Hersfeld ist, erreich ich sie nicht telefonisch.
1. Telefonat: Ich erreiche nur die Mutter. Tochter kommt erst am späten Nachmittag nach Hause
2. Telefonat: Es nimmt niemand ab.
3. Telefonat: Es nimmt niemand ab.
.... das geht jetzt so weiter, bis ich alle Spielerinnen vor Ort antelefoniert habe.
Nächster Schritt: Meine Tochter hat von den meisten Spielerinnen vor Ort die Handynummern.
Gleich beim ersten Telefonat über Handy sagt mir Jessica Schäfer zu. Die meisten sind allerdings auch über Handy nicht erreichbar. Vanessa verschickt Watts-App Nachrichten.
Ich geh erstmal mit den Hunden raus - muß auch sein
Vorher noch EmailCheck. Imke Hofmann hat zugesagt. Eine Auswärtige hat abgesagt.
3. Spielerinnen haben innerhalb 45 min zugesagt. Und einige zuverlässige Spielerinnen, die auch in Hersfeld ansässig sind, stehen noch aus.
Bis 18:00 hat die gesamte Mannschaft eine Rückmeldung abgegeben!! Selbst die Auswärtigen, mit denen ich eine Vereinbahrung habe, dass sie sich nur rechtzeitig melden, wenn sie in Hersfeld sind und ansonsten meine Emails ignorieren können, haben mir in dieser Situation innerhalb weniger Stunden eine Rückmeldung gegeben!

Ihr seid Klasse Mädels !!

Weiber?, Zicken? Alles frauenfeindliche Vorurteile! Ich verpenne diesen Mannschaftskampf und habe nicht einmal ansatzweise einen Vorwurf oder dummen Spruch hinnehmen müssen.
Leider bleibt es bei drei Spielerinnen. Die Hersfelderinnen sind im Urlaub und die Auswärtigen sind nicht in Hersfeld..... Herbstferien.....
Ich telefoniere mit Chemnitz und gebe das 1. Brett kampflos verloren.

Sonntag, 23.10.16
8:47  Ich setze mich mit Vanessa in dem Zug Richtung Bad Hersfeld
9:06  Ankunft in Bad Hersfeld
9:15  Ankunft der Chemnitzerinnen
9:35  Jessica und Imke erscheinen. 9:35 !! nicht 5 min vor Spielbeginn
10:00 Der Kampf beginnt.
Durch die kampflose Niederlage liegen wir schon beim 1. Zug 0:1 zurück. Die Chemnitzerinnen haben 20 bis 120 DWZ Punkte mehr als die Hersfelderinnen. Das ist zwar etwas aber nicht viel.
In solchen Fällen verweise ich ja gerne darauf, dass Hersfeld eine junge, dynamische Mannschaft hat. Bringt hier nichts: Die jüngste Hersfelderin ist 15, die älteste Chemnitzerin ist ebenfalls 15.
Soviel zur Zahlenspielerei, gekämpft wird am Brett. Völlig klar, dass die Mädels diese Spontanaktion nicht mitmachen, um sich nach einigen Alibizügen mit einer Niederlage abzufinden. Sie können verlieren, sie können gewinnen, aber sie werden alles geben!
Die Eröffnungsphase verläuft zufriedenstellend. Vanessas Gegnerin vermischt im Schotten zwei Eröffnungsvarianten. Das hab ich in dieser Form noch nicht gesehen. Eine direkte Widerlegung dieser Vermischung sehe ich auf Anhieb nicht. Aber da ich mich im Schotten auch etwas auskenne, bin ich mir recht sicher: Das kann nicht gut sein, wenn es gut wäre müßte ich das kennen.
Jessicas Gegnerin baut sich mit den weißen Steinen sehr passiv auf. e3, d3, g3 Lg2. Se2. Jessica kann sich mit den schwarzen Steinen frei entfalten und hat nach nur wenigen Zügen vollen Ausgleich.
Imke bekommt einen ruhigen Italiener aufs Brett. Sehr solide Stellung, aber ohne Angriffspotenzial. Derartiges entscheidet sich gewöhnlich erst im Endspiel.
Kaffee kochen, ein paar nette Gespräche mit dem Chemnitzer Mannschaftsführer. Die Partien nehmen ihren Gang. Bei Jessica und Imke tauschen sich einige Figuren. Vanessa kreiert Ideen, auf die ich nicht im Traum gekommen wäre. Why not ? Der beginnende Königsangriff sieht kraftvoll aus und die Tatsache, dass ich in dieser Stellung nicht auf solche Gedanken gekommen wäre, ist ja kein Makel.
Nach diesem Rundgang erst mal wieder einen Kaffee, man kann den Mädels ja nicht ständig auf der Pelle hocken. Ein Gang zum Bäcker, der Magen will ja auch was zu tun haben. 
Vanessa steht jetzt richtig Fett. Mehrbauer bei besserer Stellung. Noch keine sofortige Entscheidung aber sehr deutlicher Vorteil. Imke tauscht weitere Figuren. Vom Prinzip her gar nicht falsch. Aber sie tauscht zu schnell und zu viel. In vielen Fällen ist es besser seine Figuren "nur" gut hinzustellen und vom Gegner tauschen zu lassen statt selber zu tauschen.. Sie befindet sich jetzt im Leichtfiguren-Endspiel mit gleicher Bauernanzahl, hat sich aber durch einen voreiligen Figurentausch eine Bauernschwäche eingehandelt. Bei Jessica ist noch alles im Ausgleich.
Nächste Pause. lassen wir die Mädels mal machen. Zwischenbilanz: Vanessa sollte den 1:1 Ausgleich schaffen, Imke? Sie steht nicht schön, aber diese eine Schwäche sollte sie noch verteidigen können. Wenn sie die Nerven behält und keine zweite Schwäche zuläßt sollte sie dass remis halten können.
Dann käme es darauf an, was Jessica aus ihrer völlig ausgeglichenen Stellung macht. Aber noch ist an keinem Brett eine Entscheidung gefallen. Vanessas deutlicher Vorteil ist nicht so groß, dass ihre Gegnerin in den nächsten Zügen aufgeben wird und Imke hat hat das Remis auch noch nicht.
Zeit für den nächsten Rundgang. Die Stellungen haben sich verändert. 
Bei Imke haben sich auch noch die Leichtfiguren getauscht. Sie befindet sich jetzt im Bauernendspiel. Sie hat immer noch Ihre Bauernschwäche, aber sie konnte Ihren König aktivieren.
Das ist jetzt ein klares Remis.... wenn sich ihre Gegnerin damit abfindet und neutrale Züge macht. Macht sie aber nicht. Sie versucht die weiße Bauernschwäche anzugreifen. Und nun wird Imke nochmal richtig gefordert. Die Bauernschwäche verteidigen? Das wäre die natürliche Reaktion, aber dann muß sie ihren König wieder schlechter stellen. Weiter aktiv werden? Das wäre genial, aber sie hat im nächsten Zug gar keine Möglichkeit weiter aktiv zu werden. Neutraler Zug? Ein Königszug würde nur die Königsstellung verschlechtern, Neutrale Bauernzüge hat sie nicht.
Sie opfert einen Bauern! Die Gegnerin verwendet ein Tempo um sich der Bauernschwäche zu nähern, und Imke verwendet ein Tempo um ihr diesen Bauern auf dem Silbertablett zu servieren? Imkes Gegnerin fängt an richtig lange zu überlegen und lehnt dieses Geschenk ab. Hätte sie den Bauern verspeist, wäre Imkes König in ihre Stellung eingebrochen, viele Bauern wären vom Brett verschwunden und Imkes Freibauern hätten das folgende Freibauernwettrennen klar und deutlich gewonnen.
Nachdem das Bauernopfer abgelehnt wurde, dringt Imke auch mit ihren König in die schwarze Stellung ein, aber der schwarze König kann den kritischen Bauern g7 grade noch so verteidigen.
Imke wird noch mal richtig gefordert. Sie kann ihre Gegnerin in Zugzwang bringen, aber dafür muß jetzt jeder der folgenden Züge sitzen. Ein falscher Bauernzug und die Partie endet mit Pattstellung.
Und jeder der folgenden Züge sitzt! Imke spielt dieses Bauernendspiel mit absoluter Präzession!
Hut ab. Hochachtung. Dieses Bauernendspiel war absolut erste Sahne. 1:1 Ausgleich
Leider sind die Veränderungen bei Vanessas Stellung nicht so erfreulich.
Vanessa hat ihre Stellung überzogen. Ein falscher Zug mit katastrophalen Folgen: Die schwarze Dame kann in ihre Stellung eindringen, um Schlimmeres zu verhindern muß sie die Aktivierung des schwarzen Springers hinnehmen. Ihren Mehrbauer verliert sie, ein zweiter Bauer ist jetzt nicht mehr zu verteidigen und schließlich muß sie auch noch einen Läufer geben um die plötzlich auftauchenden Mattdrohungen abzuwehren. Hoffnungslose Verluststellung. Sie spielt noch bis zur Zeitkontrolle weiter. 1:2 für Chemnitz
Auch bei Jessica haben sich die Dinge nicht so entwickelt wie ich das gerne hätte.
Sie hat, wie Imke, Figuren getauscht um die Entscheidung im Endspiel zu suchen. Ist in Ordnung, aber sie macht dabei leider den gleichen Fehler wie Imke. An einigen Stellen  nicht selber tauschen, sondern den Gegner tauschen lassen. Jessica verliert durch einen voreiligen Tausch einen Bauern und befindet sich im Läuferendspiel mit einem Bauern weniger. Sie wehrt sich nach Kräften, aber diese Endspiel ist nicht mehr zu halten 
Endstand 1:3 für Chemnitz


Sonntag, 16. Oktober 2016

Bezirksoberliga: Niederlage gegen Lauterbach

Alle. die jetzt einen spannenden Kampfbericht erwarten, muß ich jetzt leider enttäuschen. Ich war nicht vor Ort und weiß erstmal gar nichts. Michael Vöcking, der in solchen Fällen den Bericht für diese Hompage schreibt fehlte heute leider auch. Meine Tochter, die mich mit Infos versorgen könnte, glänzte ebenfalls durch Abwesenheit....
Aus der Einleitung läßt es sich schon erahnen, wir sind mit 4 Ersatzspieler angetreten. Lolls und Ferienbeginn vertragen sich offensichtlich nicht so gut mit Mannschaftskämpfen....
Aber alles auch seine guten Seiten. Hilmar Jungkunz saß seit langer Zeit mal wieder am Brett, und hat mit einem Sieg dazu beigetragen die Niederlage erträglich zu gestalten. (Den zweiten Sieg errang Günther Lieder) Jona Rössing, der am Freitag noch gefragt hatte wann den endlich die Mannschaftskämpfe starten, mußte nicht bis zur nächsten Runde der Bezirksliga warten.
Und nicht zu vergessen: Wir haben die perfekte Ausrede warum wir den Aufstiegsfavoriten nicht zu mindest an den Rand einer Niederlage gedrückt haben. (Das hätten wir in Bestbesetzung vermutlich auch nicht geschafft, aber wir hätten keine Ausrede)

Alle Ergebnisse im Portal64

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Vereinsabend

Wir haben beschlossen am Freitag 14.10.16 19:30 Uhr uns mal wieder zum Vereinsabend zu treffen.
Paule, Flori, Tilman und meine Wenigkeit sind auf jeden Fall da, wär aber schon, wenn spontan noch ein paar dazukommen.
Gäste und Nichtvereinsmitglieder sind natürlich auch herzlich willkommen.


Montag, 10. Oktober 2016

Verbandsliga: Lokalderby gegen Fulda

Endlich gab es mal wieder ein echtes Zusammentreffen zwischen den wohl beiden besten Vereinen im Schachbezirk 2 Osthessen. Normalerweise spielt Fulda 1 ja immer eine Klasse über uns und wir messen uns "nur" mit der zweiten Garde von Fulda. Da gibt es erfahrungsgemäß immer sehr knappe Ergebnisse, und es ist wirklich nicht so, dass wir immer knapp gewinnen würden.
Aber diese Saison ist alles anders: Wir dürfen uns mit der ersten Mannschaft von Fulda messen!!
Nach 2,5 Stunden gibt es das erste Ergebnis. Remis an Brett 3 zwischen Paul Keßler und Philipp Reh. An den anderen Brettern sieht alles noch ziemlich offen aus. An den beiden Spitzenbrettern gibt es ziemlich scharfe Stellungen, wo ich mich gar nicht traue zu beurteilen, wer da eigentlich besser steht.
An Brett 5 sieht sich Manfred Willich einen optisch beeindruckenden Königsangriff ausgesetzt, wo ich mir aber auch nicht klar bin, ob das ein nachhaltiger Angriff ist oder nur ein Strohfeuer. Und (ich weiß nicht was ich davon halten soll) an Brett 8 hat Vanessa Krauße nicht eine ihrer üblichen Chaosstellungen sondern eine 05/15-Hier-ist-gar-nichts-los-Stellung.
Dann bringt uns Markus mit erfolgreich durchgeführten Königsangriff in Führung. Sehr gut. Idstein hat in der ersten Runde 1,5:6,5 gegen Fulda verloren. Da haben wir schon mal gleichgezogen und noch 6 Bretter offen.
Jürgen Marth muß gegen Mira Kierzeck leider die Segel streichen. 1,5:1,5 - Ausgleich
Ich selbst (Eckhard Krauße) habe die zweifelhafte Ehre Fulda in Führung zu bringen. War eine sehr angenehme Stellung und eigentlich wollte ich ja auch meinen Springer zentralisieren. Aber dann sah ich mit 8 Minuten auf der Uhr dieses wunderschöne Läuferopfer auf h7.... Da hatte ich Matsch in der Birne: Es gibt gleich zwei Widerlegungen und Martin Weise muß sich nur entscheiden wie er gewinnen will.
Bei Wolfgang Frank ist der gegnerische Angriff nachhaltiger als sein eigener. Zwischenstand: 3,5:1,5 für Fulda.
Jörk Günther gewinnt und verkürzt auf 3,5:2,5 für Fulda.
Manfred Willich und Vanessa Krauße müssen das jetzt raus reißen. Und da können wir durchaus optimistisch sein. Manfred hat den Angriff gut überstanden und befindet sich in einem Dame/Läufer Endspiel mit gesundem Mehrbauer. Wenn man da nichts einzügig wegstellt, kann man das nicht verlieren. Die Frage ist: Reicht der Mehrbauer um zu gewinnen?
Vanessa hat eine Qualität + Mehrbauer. Allerdings, solange noch die Damen auf dem Brett sind, hat ihr Gegner immer sehr unangenehme Dauerschachdrohungen.
Problem bei allen vier Akteuren: Es liegen bereits 5 1/2 Stunden Kampf hinter Ihnen und die Restbedenkzeit beträgt bei allen unter 10 Minuten,
Manfred sieht keine Möglichkeit mehr seinen Mehrbauern in Szene zu setzen und bietet Remis an. Profispieler hätten da einfach "irgendwas" gezogen und mal schauen was dem Gegner so einfällt. Aber nach fast 6 Stunden Kampf, im Hinterkopf die Verantwortung dass bei einem Einsteller der Wettkampf endgültig verloren ist und die Uhr zählt unbarmherzig die Sekunden runter, da ist diese "irgendwas ziehen" nicht mehr so einfach wie das aussieht.
Jetzt hängt alles an der mit Abstand jüngsten Spielerin in diesem Wettkampf. Vanessa muß nur noch die Damen tauschen, und wir haben unseren ersten Mannschaftspunkt. Nach einigen Schachs hat sie die Gelegenheit - und verpasst sie. Weitere Schachs und die zweite Möglichkeit.... - gibt es nicht mehr. Gegnerisches Dauerschach kann sie nur noch vermeiden, indem sie selbst Dauerschach gibt.
Endstand 4,5 : 3,5 für Fulda

Es hat nicht gereicht, aber wir waren verdammt nah dran.

SK Turm Bad Hersfeld 1 - SC Fulda 1 3,5:4,5
Schmidt, Markus - Ugolyk, Vitaliy 1:0
Frank, Wolfgang - Baum, Bernd 0:1
Keßler, Paul - Reh, Philipp ½:½
Krauße, Eckhard - Weise, Martin 0:1
Willich, Manfred - Berndt, Matthias ½:½
Günther, Jörk - Küpper, Martin 1:0
Marth, Jürgen - Kierzek, Mira 0:1
Krauße, Vanessa - Sehn, Norbert ½:½

Alle Ergebnisse im Portal64



Mittwoch, 5. Oktober 2016

Bericht Deutschland-Cup 2016



(von Michael Vöcking)


Der Deutschland-Cup in Wernigerode wird traditionell um den 3. Oktober im dortigen HKK Hotel über eine (knappe) Woche ausgetragen und traditionell fuhren Laura und ich dann am Freitag den 30.09. gen Harz, dieses Jahr zum zweiten Mal. Laura trat wieder in der Wettkampfgruppe 12 (U 1100) an und ich in der 8 (U 1500).
 
Der Turniersaal

Das Schöne an diesem Turnier, bei welchem mittlerweile über 170 Teilnehmer mitspielen, ist neben den 12 Wettkampfklassen in Hunderterschritten zwischen DWZ U2200 bis U1100 und der karstigen Harzlandschaft das tolle Rahmenprogramm, dieses Jahr unter anderem mit einer Brockenwanderung und der Besichtigung des (traumhaft schönen) Schlosses Wernigerode. Zudem wurden bisher 6 Runden gespielt und ab nächstem Jahr sind sogar 7 Runden vorgesehen, sodass man für sehr wenige notwendige Urlaubstage (dank Wochenende und des Tags der deutschen Einheit) sehr viel Schach bekommt. Laura wurde wieder von ihrer Schule freigestellt. Übrigens ist Wernigerode zudem mit einer wunderschönen Altstadt gesegnet.
Das Rathaus in Wernigerode

Die erste Runde traf Laura mit Bernd Reichmann (DWZ 1078) auf einen „alten“ Bekannten.  Sie hielt zunächst recht wacker dagegen, aber schätzte dann eine Situation taktisch falsch ein, sah sich zum Springertausch genötigt und konnte dann den Einbruch in ihre Rochadeburg nicht mehr verhindern und die Partie ging verloren. Ich selbst hatte eine lange Zeit recht ausgeglichene Partie, jedoch gelang mir dann im Endspiel die bessere Behandlung desselben, weshalb ich punktete. Am Samstagmorgen dann lief die Sache genau umgekehrt, Laura spielte diesmal gegen eine Frau und gewann solide. Ich hingegen verlor solide. Also konnten wir den freien Sonntag mit jeweils einem Punkt aus den beiden ersten Runden nutzen, um uns zu erholen.

Laura am Brett
Der Montag lief dann für mich ähnlich den beiden ersten Runden ab, wobei es sich bei diesem Montag, mir und meinen Gegnern um eine reine Angelegenheit des Schachbezirks Osthessen handelte. Bei meinen Gegnern sogar noch genauer um eine Vereinsangelegenheit, noch genauer um eine Familienangelegenheit: Zuerst kam Horst Miltner an die Reihe und in der zweiten Runde des Tages Sohn Andreas, beide Hünfelder Bezirksoberligakameraden. Beim Horst hatte ich den Angriff meines Lebens auf dem Brett und nachdem mich der dritte nach der Partie fragte, wie man so eine Stellung eigentlich noch versemmeln könne, floh ich mit Laura in die schöne Innenstadt. Sie hatte übrigens gegen einen Jugendlichen mit DWZ 1096 remisiert, wobei das Endspiel „eigentlich“ klar für sie gewonnen war, aber sei es drum, der halbe Punkt gegen jemanden mit deutlich über 200 DWZ-Punkten mehr war in jedem Fall besser für sie als für ihn. Die vierte Runde (und zweite des Tages)  verlief dann für mich gegen Miltner Junior im Ergebnis deutlich günstiger, bei in etwa ausgeglichener Stellung und beidseitiger Zeitnot erblitzte ich mir ein (nicht forciertes…) Matt. Egal, Punkt ist Punkt! Laura spielte ihre zweite Runde des Tages gegen eine (ebenfalls schon bekannte) blinde Schachspielerin, welche sich trotz ihrer Behinderung um die 1000 DWZ bewegt, wobei es für mich ein völliges Rätsel darstellt, wie das überhaupt geht! Respekt! Letztes Jahr hatte unsere Laura gegen sie noch verloren, dieses Jahr verlief die Begegnung günstiger, und sie holte den Punkt! (Wobei ich vorher noch nie sah, dass man seinen eigenen König in der Rochadeburg des Gegners in Sicherheit bringt, was Laura irgendwie hinbekam…)
Blindenbrett und eine freundliche Helferin

In den letzten beiden Runden dann am Dienstag und Mittwoch bekam ich jeweils einen auf den Deckel, in der zweiten Partie vielleicht mit einer etwas besseren „B-Note“, aber wie schrieb ich doch eben noch? Punkt ist Punkt! Also egal, 2 aus 6 als Gesamtergebnis war eher „suboptimal“. Besser lief es hingegen für Laura. Sie hatte beide Male Schwarz und konnte beide Male die neu gelernte Holländische Verteidigung ausprobieren, wobei sie zunächst mal solide gegen einen Jugendlichen mit über DWZ 1000 remisierte.

In der letzten Runde ging es, wie sich Laura achtungs- und angstvoll ausdrückte, gegen „die Strickerin“ (Kriegsnamen a la Italowestern ab DWZ 1000 sind in der Gruppe 12 offenbar üblich?), jedoch wusste sie bereits von mir,  dass sie schon im Falle eines Remis infolge des Turniers das erste Mal die DWZ 1000 knacken würde. Tatsächlich gelang es ihr dann, unheimlich  Druck aufzubauen und nahm dann jedoch das Angebot „der Strickerin“, die Friedenspfeife mit einem Remis zu rauchen, an. Dafür erhielt sie ein selbstgestricktes Schaf von ihr, welches zwischen den Runden davor auf demselben Turnier entstanden war.
"Die Strickerin..."
Remisstellung. Schwarz am Zug.
Das Remisschaf


 Wie üblich erflogte die Siegerehrung dann im schönen Rathaus von Wernigerode.

Der Saal im Rathaus
Die Pokale

Im Ergebnis sollte sich Laura mit 3,5 aus 6 gegen einen Tausenderdurchschnitt wieder unter die ersten 3 U10-Mädels in Hessen sowie erstmalig über die DWZ 1000 und ich mich knapp unter die 1400 geschossen haben, wobei beides ungeplant war.

Egal, nächstes Jahr auf jeden Fall wieder, es war ein tolles Turnier!

Deutschland-Cup

Dienstag, 4. Oktober 2016

Jugendtraining am 07.10.16 fällt aus

Das Jugendtraining am 07.Oktober 2016 muß leider ausfallen.

Am 14. Oktober geht es dann wie jeden Freitag von 16:30 - 18:00 weiter.