Montag, 10. Oktober 2016

Verbandsliga: Lokalderby gegen Fulda

Endlich gab es mal wieder ein echtes Zusammentreffen zwischen den wohl beiden besten Vereinen im Schachbezirk 2 Osthessen. Normalerweise spielt Fulda 1 ja immer eine Klasse über uns und wir messen uns "nur" mit der zweiten Garde von Fulda. Da gibt es erfahrungsgemäß immer sehr knappe Ergebnisse, und es ist wirklich nicht so, dass wir immer knapp gewinnen würden.
Aber diese Saison ist alles anders: Wir dürfen uns mit der ersten Mannschaft von Fulda messen!!
Nach 2,5 Stunden gibt es das erste Ergebnis. Remis an Brett 3 zwischen Paul Keßler und Philipp Reh. An den anderen Brettern sieht alles noch ziemlich offen aus. An den beiden Spitzenbrettern gibt es ziemlich scharfe Stellungen, wo ich mich gar nicht traue zu beurteilen, wer da eigentlich besser steht.
An Brett 5 sieht sich Manfred Willich einen optisch beeindruckenden Königsangriff ausgesetzt, wo ich mir aber auch nicht klar bin, ob das ein nachhaltiger Angriff ist oder nur ein Strohfeuer. Und (ich weiß nicht was ich davon halten soll) an Brett 8 hat Vanessa Krauße nicht eine ihrer üblichen Chaosstellungen sondern eine 05/15-Hier-ist-gar-nichts-los-Stellung.
Dann bringt uns Markus mit erfolgreich durchgeführten Königsangriff in Führung. Sehr gut. Idstein hat in der ersten Runde 1,5:6,5 gegen Fulda verloren. Da haben wir schon mal gleichgezogen und noch 6 Bretter offen.
Jürgen Marth muß gegen Mira Kierzeck leider die Segel streichen. 1,5:1,5 - Ausgleich
Ich selbst (Eckhard Krauße) habe die zweifelhafte Ehre Fulda in Führung zu bringen. War eine sehr angenehme Stellung und eigentlich wollte ich ja auch meinen Springer zentralisieren. Aber dann sah ich mit 8 Minuten auf der Uhr dieses wunderschöne Läuferopfer auf h7.... Da hatte ich Matsch in der Birne: Es gibt gleich zwei Widerlegungen und Martin Weise muß sich nur entscheiden wie er gewinnen will.
Bei Wolfgang Frank ist der gegnerische Angriff nachhaltiger als sein eigener. Zwischenstand: 3,5:1,5 für Fulda.
Jörk Günther gewinnt und verkürzt auf 3,5:2,5 für Fulda.
Manfred Willich und Vanessa Krauße müssen das jetzt raus reißen. Und da können wir durchaus optimistisch sein. Manfred hat den Angriff gut überstanden und befindet sich in einem Dame/Läufer Endspiel mit gesundem Mehrbauer. Wenn man da nichts einzügig wegstellt, kann man das nicht verlieren. Die Frage ist: Reicht der Mehrbauer um zu gewinnen?
Vanessa hat eine Qualität + Mehrbauer. Allerdings, solange noch die Damen auf dem Brett sind, hat ihr Gegner immer sehr unangenehme Dauerschachdrohungen.
Problem bei allen vier Akteuren: Es liegen bereits 5 1/2 Stunden Kampf hinter Ihnen und die Restbedenkzeit beträgt bei allen unter 10 Minuten,
Manfred sieht keine Möglichkeit mehr seinen Mehrbauern in Szene zu setzen und bietet Remis an. Profispieler hätten da einfach "irgendwas" gezogen und mal schauen was dem Gegner so einfällt. Aber nach fast 6 Stunden Kampf, im Hinterkopf die Verantwortung dass bei einem Einsteller der Wettkampf endgültig verloren ist und die Uhr zählt unbarmherzig die Sekunden runter, da ist diese "irgendwas ziehen" nicht mehr so einfach wie das aussieht.
Jetzt hängt alles an der mit Abstand jüngsten Spielerin in diesem Wettkampf. Vanessa muß nur noch die Damen tauschen, und wir haben unseren ersten Mannschaftspunkt. Nach einigen Schachs hat sie die Gelegenheit - und verpasst sie. Weitere Schachs und die zweite Möglichkeit.... - gibt es nicht mehr. Gegnerisches Dauerschach kann sie nur noch vermeiden, indem sie selbst Dauerschach gibt.
Endstand 4,5 : 3,5 für Fulda

Es hat nicht gereicht, aber wir waren verdammt nah dran.

SK Turm Bad Hersfeld 1 - SC Fulda 1 3,5:4,5
Schmidt, Markus - Ugolyk, Vitaliy 1:0
Frank, Wolfgang - Baum, Bernd 0:1
Keßler, Paul - Reh, Philipp ½:½
Krauße, Eckhard - Weise, Martin 0:1
Willich, Manfred - Berndt, Matthias ½:½
Günther, Jörk - Küpper, Martin 1:0
Marth, Jürgen - Kierzek, Mira 0:1
Krauße, Vanessa - Sehn, Norbert ½:½

Alle Ergebnisse im Portal64



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