Montag, 30. Dezember 2019

Bremer Slivesteropen: Das Ende

Bericht von Jona Rößing

Letzte Runde des Turniers.
Ein Gegner ohne Zahl in der letzten Runde. Er gewann erst einen Bauern, dann einen zweiten und schlussendlich auch die Partie, und womit? Mit Recht, denn ich hatte nicht wirklich Ideen für Gegenspiel und somit verdient verloren, obwohl ich meinen Gegner spielerisch etwa auf meinem Niveau vermute. 

Fazit: Ein gut organisiertes Turnier, viele nette Leute, hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Leistungstechnisch war das unter dem Strich ok, aber im Nachhinein wäre dennoch mehr dringewesen, Elo und DWZ steigen immerhin. 


Sonntag, 29. Dezember 2019

Bremer Silvesteropen: Schach ist Kampf

Bericht von Jona Rößing

Neuer Tag, neues Glück - hoffte ich. Ich probierte zum erstem Mal den Grünfeldinder aus, den ich schon ein bisschen studiert habe, irgendwann muss ja das erste Mal sein...
Und es lief zunächst besser als erwartet.
Ich bekam kräftiges Gegenspiel, meine Bauern am Damenflügel hingen zwar etwas in der Luft, aber egal, solange mein Gegner meinen sonderbaren Spielstil nicht widerlegte. Im Mittelspiel gewinne ich einen Bauern und stehe sehr schön, mein Gegner breit. Die Konzentration lässt jedoch nach knapp 4 Stunden und Zeitnot schonmal nach,trotzdem keine wirkliche Ausrede für einen verlorenen Turm. Ärgerlich, das hätte mein erster 
1800er-Skalp werden können, auch deshalb, weil ich mir einen schönen Vorteil erspielt habe.
Spazieren gehen und erstmal ein wenig abkühlen, Pizza essen, und neue Kräfte für die nächste Partie tanken.

Was ich  mit am liebsten am Schach mag, ist die Kampfeslust und das Adrenalin vor der Partie. 
Ich wollte jetzt unbedingt gewinnen. 
Mein Gegner erhoffte sich durch die Festlegung seiner Zentrumsbauern auf weißen Feldern meinen Fianchetto-Läufer einzusperren. 
Problematik: Ich bekam viele, viele schöne Felder für mein Pferdchen und meinen dunkelfarbigen Läufer und konnte mir dadurch sogar eine Qualität ergaunern. 
Mein Gegner hielt wacker dagegen, steckte noch einen Springer ins Geschäft, um irgendwie das Dauerschach zu erzwingen. Ich entferne meinen König aus der Gefahrenzone. 
Durch einen Abzug  gewinne ich schließlich. 

Auch wenn ich heute einmal verloren habe und auch nicht mehr Punkte als gestern holte, bin ich trotzdem zufriedener, da ich es mit stärkeren Gegnern als am Vortag zu tun hatte und schachlich einfach eine bessere Leistung aufs Brett brachte. Morgen ist die siebte und letzte Runde, da werde ich natürlich alles geben, um nochmal zu punkten. 

Samstag, 28. Dezember 2019

Bremer Silvesteropen

Ein Zwischenbericht von Rona Rößing:

Bremer Silvester Open

Tag 1: Der Startschuss

Ich habe mich relativ spontan entschieden, zwischen den Jahren bei einem Turnier mitzuspielen.
Mit Startrang 41von 51 bin ich ziemlich weit unten in der Teilnehmerliste.
Dementsprechend bekomme ich in Runde 1 auch einen starken Gegner (DWZ knapp 2000).
Ich wähle den sizilianischen Drachen. Mein Gegner rochiert groß und es entwickelt sich eine sehr strategische, scharfe Stellung. 
Eine hart umkäpfte Schlacht am Königs- und Damenflügel. Jede Ungenauigkeit kann in so einer Stellung zum Partieverlust führen. So kam es auch; bis zum 20.Zug spielte ich sehr genau... 5.Züge nach der Ungenauigkeit musste ich einen Springer gegen zwei Bauern geben, die zwei Bauern hätte ich aber auf kurz oder lang auch wieder verloren (wie letztendlich die Partie). 

In der zweiten Runde spielte ich gegen eine Spielerin aus Frankreich mit Elo 1800.
Skandinavisch mit weiß sollte kein allzu großes Problem darstellen. 
Ich kam völlig problemlos aus der Eröffnung und konnte mir einige Vorteile erspielen. 
Raumvorteil, Unterentwicklung und Schwächen meiner Gegnerin auf schwarzen Feldern. 
Es sah gut aus. Skandinavisch ist zwar passiv, jedoch auch sehr schwer zu knacken. Zu schwer. Ich kann die Schwächen in der schwarzen Stellung einfach nicht ausnutzen. Nach und nach schwindet meine "bessere" Stellung, VERschwindet fast - schade. 
Um unnötigem Risiko vorzubeugen einigen wir uns auf remis.

Sicherlich wäre in beiden Partien spielerisch mehr drin gewesen, jedoch sind 0.5 aus 2 bei dieser Gegnerschaft in Ordnung. 

Tag 2: Ungeschlagen aber sieglos

Ein Gegner mit ähnlicher Spielstärke verspricht eine Partie auf Augenhöhe. Ich verliere nach der Eröffnung immer mehr die Kontrolle und stehe nach 20 Zügen völlig auf Verlust. Durch genaues Spiel gewinnt mein Gegner zwei Bauern, ich opfere einen dritten Bauern und kann in ungleichfarbiges Läuferendspiel abwickeln.
In den letzten Wochen haben wir im Jugendtraining kaum etwas anderes gemacht, als diese Endspiele zu behandeln. Das rettete mir heute den halben Punkt in einer Partie, die eigentlich aussichtslos war.

In der Nachmittagsrunde bekam ich einen Gegner aus Oldenburg mit DWZ >1700.
Zum ersten Mal testete ich 1.Sf3.
Ich bekam einen soliden Aufbau und konnte meinem Gegner einen Isolani verpassen. 
Mein Gegner war kein Freund von taktischen Verwicklungen und ging diesen aus dem Weg, indem er überall wo er konnte Figuren abtauschte. Leider gelang es meinem Gegner, den Isolani aufzulösen und wir hatten ein blutleeres Turmendspiel auf dem Brett.
Ich bot ihm ein Unentschieden an, was er ca. 15 Züge später auch akzeptierte.

Unter dem Strich ein für meine Spielstärke sauberes Ergebnis. Eine schlechte Partie, eine gute. Noch immer warte ich auf meinen ersten vollen Punkt.

Freitag, 27. Dezember 2019

Bad Hersfeld bei der diesjährigen hessischen U8 in Bad Homburg wieder dabei: Philipp Schäfer


Das Jahr soll nicht zu Ende gehen, ohne noch auf einen schönen Erfolg hinzuweisen, der kurz vor Weihnachten in Bad Homburg stattfand. Wie jedes Jahr findet dort Mitte Dezember  (20.-22.12.) die hessische Jugendeinzelmeisterschaft für die Jüngsten (U8) statt und Bad Hersfeld hatte wieder einen Spieler dabei!

Ich darf kurz vorstellen: Philipp Schäfer, wohnhaft in Gerstungen und somit bereits Thüringen, ist dieses Jahr bei uns in den Verein eingetreten und nimmt sehr, sehr rege am Training in der „Diaspora“ Wildecks (Obersuhl) teil. Wir haben dort jeden Donnerstag zwischen 17 und 18 Uhr im Nabuhaus (am Schulhof der Grundschule am Rhäden) Training für jene Kinder, die nicht wöchentlich 30 km hin und zurück zum Hersfelder Training fahren können. Philipp ist sieben Jahre alt und somit noch für die U8 spielberechtigt (sogar nächstes Jahr nochmal!).



Bisher hatte er als einzigem Schachturnier lediglich an der letzten Osthessischen Schulschachrallye teilgenommen und hatte sonst noch keine Wettkampferfahrung. Das ließ er sich aber nicht anmerken, sondern punktete gleich in der ersten Runde mit Schwarz!  In der zweiten Runde bekam er es mit einem echten Brocken zu tun: Julian Pflugbeil vom SK Bad Homburg, DWZ 976! Und Philipp gewann! Julian landete später auf dem 8. Platz und hatte im gesamten Turnier genau zwei Punkte abgegeben, nämlich gegen den späteren Hessenmeister Alexis Buchinger (SF Neuberg, DWZ 1596 (!)) sowie eben gegen Philipp.




Dann, wie das beim Schweizer System eben so ist, bekam Philipp Gegner jenseits der 1000 DWZ vor die Nase gesetzt, was für U8 Spieler selbst auf Hessenebene schon sehr heftig ist und verlor dementsprechend Runde 3 bis 6. In der letzten Runde dann aber zeigte Philipp nochmal was er draufhat, gewann und holte seinen 3. Punkt! Damit errang er einen sehr schönen Endstand als Platz 34 von 58 und somit im Mittelfeld und kann nächstes Jahr wie gesagt nochmal dabei sein.