Nachdem wegen Corona für lange Zeit alles brach lag und die Figuren schon mächtig Staub angesetzt hatten, ging es heute endlich mit dem Mannschaftskämpfen wieder los.
Wir spielen mit der 1. Mannschaft (Landesklasse Nord) eine Heimkampf gegen die Schachfreunde Korbach. Da unsere Gäste mit vier Ersatzspielern antreten, sollte man sich vielleicht nicht all zu viele Sorgen machen, andererseits kannte ich von diesen Ersatzspielern niemanden und ich habe es schon oft erlebt, dass sehr starke Spieler aus den verschiedensten Gründen nicht gemeldet werden und eine Mannschaft dann als "ersatzgeschwächt" antritt.
Der Kampf beginnt mit wenigen Minuten Verspätung (Für uns Schachspieler also eigentlich sehr pünktlich) und zunächst sehr ausgeglichen. Etwas Grund zur Hoffnung gibt uns Jörk Günther, der sich aus der Eröffnung heraus das Läuferpaar und einen Mehrbauern gegen Springerpaar sichern könnten. Der Mehrbauer ist zu schwach um Bestand zu haben und geht wieder verloren, aber dafür bekommt Jörk gerade in Verbindung mit dem Läuferpaar eine gute Figurenaktivität.
Nach 3 Stunden Spielzeit endet Bernd Wildners Partie an Brett 2 remis. In Führung bringt uns dann Jona Rößing am 8. Brett durch einen sauber durchgezogenen Mattangriff.
Wir führen also mit 1,5:0,5 und haben noch die aussichtsreiche Partie von Jörk. Außerdem hat sich zwischenzeitlich auch Bernd Schnitzlein einen deutlichen Vorteil erspielen können. Andererseits steht Michael Honstein zumindest optisch sehr bedenklich und Manfred Willich ist etwas in die Defensive gerutscht. Was mit meiner eigenen Partie ist? Da bin ich mir selbst nicht so schlüssig. Mein Gegner spielt die Eröffnung völlig abseits jeglicher Theorie und ich kann von Partiebeginn an auf ein Spiel "guter Springer gegen schlechten Läufer" hinarbeiten. Allerdings bekommt mein Gegner dafür einen gedeckten Freibauern und ich bin mir nicht sicher, ob mein starker Springer mir Vorteil garantiert, für den Ausgleich sorgt oder am Ende doch nicht so stark ist und ich langfristig ums Überleben kämpfen muß.
Endlich kommen die nächsten Ergebnisse: Bernd Schnitzlein hat seine Partie gewonnen und Fynn Wolf meldet ein Remis.
Damit führen wir 3:1 und auch in meiner Partie hat sich etwas getan: Mein Gegner hat seinen Trumpf (Den gedeckten Freibauern) zu früh ausgespielt, so dass ich jetzt den starken Springer + gute Initiative für lau habe.
15 Minuten Später kann ich auf 4:1 erhöhen. Jörk Günther konnte zwischenzeitlich seine Vorteil noch weiter ausbauen. Michael Honstein hat seine bedenkliche Stellung klären können und befindet sich in einem sehr remislichen Damenendspiel.
Der Drops ist gelutscht, wie ein Hamburger Großmeister in seinen Live-Kommentaren des öfteren zu sagen pflegt. Daran ändert sich auch nichts, als Manfred Willichs Partie verloren geht.
Fast Zeitgleich kann Jörk seinen Sieg und Michael sein remis verbuchen.
Der Mannschaftskampf wird somit mit einem 5,5 : 2,5 beendet.
Für einen Saisonauftakt nach so langer Pause ein erfreulich ruhiger Beginn. Kein Spaziergang, aber ohne zu viel Aufregung, keine Zeitnotschlachten und ein glückliches Ende.
Nächste Woche findet bereits die zweite Runde gegen die Rochade Hünfeld statt.
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