Heute waren wir in der Bezirksliga zu Gast bei Ehrenberg. Das Wetter war gut, Straßen trocken und weit weg von winterlicher Glätte (Das kann Anfang Februar in der Rhön auch ganz anders aussehen!) und wir waren mit einer Punktlandung vor Ort!!
Michael Vöcking ist direkt von Heringen gefahren, ich von Hersfeld und die Absprache war: Wir treffen uns dann in Ehrenberg. Ich kam von unten, Michael von oben und wir mußten uns verständigen wer zuerst auf dem Parkplatz des Feuerwehrgerätehauses einbiegt.
Rein schachlich lief es nicht schlecht, aber von dieser Präzision sind unsere Kiddis doch noch weit entfernt. Angetreten sind wir mit Sven Ole Hartwig, Laura Vöcking, Malte Hartwig, Julia Vöcking und Christian Breitbart. Mit einem Altersdurchschnitt von immerhin 10 Jahren und 6 Monaten geht es natürlich in erster Linie um Erfahrung und Turnierpraxis sammeln, obwohl ich als Jugendtrainer zählbaren Erfolgen auch nicht abgeneigt bin.
Nach einer Stunde Spielzeit stand es 0:2 für Ehrenberg, fast zeitgleich mussten Julia und Christian die Segel streichen. Christian ist erst seit einem halben Jahr dabei und hatte seinen ersten Einsatz im Mannschaftskampf. Er zeigte gute Ansätze, mußte dann aber seiner Unerfahrenheit Tribut zollen.
Julia hat die Eröffnung richtig gut gespielt, aber dann folgten doch einige "absolut logisch aussehende" Züge ohne nachzudenken aus dem Handgelenk. Bei näherem Hinsehen stellten diese Züge einfach nur entscheidenes Material ein und ihr Gegner ließ ihr diese Nachlässigkeiten nicht ungestraft durchgehen.
Trotzdem sah es für Hersfeld zu diesem Zeitpunkt gar nicht schlecht aus: Malte und Sven haben sich klare Gewinnstellungen erarbeitet und Laura..... Kurioser Partieverlauf: Laura stellt in der Eröffnung sinnlos die Qualität ein, kann aber im Mittelspiel eine Nachlässigkeit ihres Gegners nutzen und die Qualität zurückgewinnen. Aktuell haben sie ein sehr remisträchtiges Endspiel auf dem Brett.
2,5 Brettpunkte und damit 1 Mannschaftspunkt sind durchaus realistisch.
Aber das sollte nicht so sein, wir müssen der jugendlichen Unbekümmertheit noch weiteren Tribut abtreten. Malte findet nicht den sofortigen Knockout, sichert sich aber immerhin ein klar gewonnenes Damenendspiel mit Mehrfigur. Dann verfällt er in seine "alte Krankheit", blitz im 2 sec Takt die Züge runter, stellt dabei seine Mehrfigur ein und kann nach Damentausch das Bauernendspiel grade noch so remis halten (Mit etwas gegnerischer Hilfe, zwischenzeitlich war das sogar verloren..)
Lauras Endspieltechnik... Ich hüll mich lieber in Schweigen. Zu ihrer Verteidigung muß aber gesagt werden: Ich habe auch schon sehr gute Endspiele von ihr gesehen. Manchmal hat man einfach so Tage, an denen die einfachsten Sachen schwer sind und die elementaren Grundregeln unbekanntes Neuland.
Sven hat in ein Turm-Läufer-Endspiel mit zwei Mehrbauern abgewickelt. Nach drei Stunden Spielzeit merkt man aber auch hier: Schach spielen ist anstrengend und die Kiddis haben noch nicht die volle Turnierhärte. Mit der Verwertung der Mehrbauern tut er sich ungewöhnlich schwer (Im Training braucht der Junge keine 10 Züge, um in derartigen Stellungen einen Bauern umzuwandeln), dann stellt er einen seiner Mehrbauern ein. Aber er kämpft weiter und nach 70 Zügen und 4 Stunden Spielzeit fährt er den einzigen Hersfelder Sieg ein.
SC Ehrenberg 2 |
- |
SK Turm Bad Hersfeld 3 |
3,5:1,5 |
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Kunz-Mrosek, Harald |
- |
Hartwig, Sven
Ole |
0:1 |
Ullrich, Lars |
- |
Vöcking,
Laura |
1:0 |
Müller, Darius |
- |
Hartwig,
Malte |
½:½ |
Menz, Sebastian |
- |
Vöcking,
Julia |
1:0 |
Krenzer, Simon |
- |
Breitbart,
Christian |
1:0 |
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