Sonntag, 29. Dezember 2019

Bremer Silvesteropen: Schach ist Kampf

Bericht von Jona Rößing

Neuer Tag, neues Glück - hoffte ich. Ich probierte zum erstem Mal den Grünfeldinder aus, den ich schon ein bisschen studiert habe, irgendwann muss ja das erste Mal sein...
Und es lief zunächst besser als erwartet.
Ich bekam kräftiges Gegenspiel, meine Bauern am Damenflügel hingen zwar etwas in der Luft, aber egal, solange mein Gegner meinen sonderbaren Spielstil nicht widerlegte. Im Mittelspiel gewinne ich einen Bauern und stehe sehr schön, mein Gegner breit. Die Konzentration lässt jedoch nach knapp 4 Stunden und Zeitnot schonmal nach,trotzdem keine wirkliche Ausrede für einen verlorenen Turm. Ärgerlich, das hätte mein erster 
1800er-Skalp werden können, auch deshalb, weil ich mir einen schönen Vorteil erspielt habe.
Spazieren gehen und erstmal ein wenig abkühlen, Pizza essen, und neue Kräfte für die nächste Partie tanken.

Was ich  mit am liebsten am Schach mag, ist die Kampfeslust und das Adrenalin vor der Partie. 
Ich wollte jetzt unbedingt gewinnen. 
Mein Gegner erhoffte sich durch die Festlegung seiner Zentrumsbauern auf weißen Feldern meinen Fianchetto-Läufer einzusperren. 
Problematik: Ich bekam viele, viele schöne Felder für mein Pferdchen und meinen dunkelfarbigen Läufer und konnte mir dadurch sogar eine Qualität ergaunern. 
Mein Gegner hielt wacker dagegen, steckte noch einen Springer ins Geschäft, um irgendwie das Dauerschach zu erzwingen. Ich entferne meinen König aus der Gefahrenzone. 
Durch einen Abzug  gewinne ich schließlich. 

Auch wenn ich heute einmal verloren habe und auch nicht mehr Punkte als gestern holte, bin ich trotzdem zufriedener, da ich es mit stärkeren Gegnern als am Vortag zu tun hatte und schachlich einfach eine bessere Leistung aufs Brett brachte. Morgen ist die siebte und letzte Runde, da werde ich natürlich alles geben, um nochmal zu punkten. 

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