Schon nach ca. 35 Minuten lag das erste Ergebniss vor. Malte Hartwig verlor an Brett 5. Die Partie nahm einen sehr wechselhaften Verlauf. Zeitweise stand Malte glatt auf Gewinn, zeitweise auch grottig schlecht. Bis ins tiefe Endspiel gespielt - und zum Ende mehr Bedenkzeit auf der Uhr als zu Beginn ?! Nun ja, es war seine erste Partie mit voller Turnierbedenkzeit,
Den Ausgleich schoß Jona Rößing an Brett 3. Diese Partie macht richtig Freude: Den Gegner in der Eröffnung überspielt, dann eine Figur gewonnen bei anhaltenden Angriff. Zum Abschluß leistet er sich den Luxus nicht den einfachsten Gewinn zu wählen, er opfert einen Turm und erzwingt ein schönes Matt.
Sven Hartwig (Brett 2) brachte die Hersfelder in die 2:1 Führung. Auch er konnte sich in der Eröffnung Vorteil erspielen. Die Umsetzung dieses Vorteils klappte allerdings nicht ganz so problemlos. An der ein oder anderen Stelle nur den zweitbesten Zug, die gegnerische Stellung war schlecht aber lebensfähig. Bis sein Gegner eine Springergabel übersah. Sven schnappte sich die Qualität und bekam als Gratiszugabe noch einen starken Freibauern auf b2. Klare Gewinnstellung. Das muß man jetzt nur noch umsetzen. Und Sven ließ da nichts anbrennen. Mit einem Damenopfer wird die weiße Stellung auseinander genommen und danach erscheint auf b1 eine neue Dame.
Nun mußten unsere beiden Mädels (Luisa Bolender an Brett 1 und Laura Vöcking an Brett 4) den Rest besorgen. Luisa hatte mit dem einzigen erwachsenen und DWZ-stärksten Schachspieler in diesem Mannschaftskampf eine schwere Aufgabe. Zudem wurde sie auch noch mit einer ungewöhnlichen und selten gespielten Eröffnung konfrontiert. Sie zeigte einige Unsicherheiten, hielt sich aber gut: Keine eigenen Schwächen schaffen, Bauern flexibel halten, Figuren so gut es geht aktivieren.
Dann sah sie eine Möglichkeit einen Bauern zu opfern und dafür anschließend die Qualität zu gewinnen. Schade - der Bauer wurde geopfert und der Qualitätsgewinn scheitert an einer Gegenfesselung. Luisa kämpft mit Bauern weniger weiter.
Laura befand sich in einem taktisch anspruchsvollen Mittelspiel. Ich bin mir nicht sicher, ob ich da alle taktischen Feinheiten erspäht habe, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass zwei Spieler mit DWZ um die Tausendergrenze nicht alle Feinheiten erkennen. Die praktische Frage war, wer sieht hier mehr als der andere....
Einige Züge später hatte Laura einfach nur einen Läufer weniger.
Beide Mädels kämpften weiter, aber das sah jetzt aus Hersfelder Sicht nicht mehr gut aus.
Dann opferte Luisas Gegner den Bauern wieder zurück, dafür kamen aber seine Bauern ins Rollen. Luisa stand vor der Wahl: Ihren Läufer zur Verteidigung zurückziehen und den Bauernsturm bei passiver Stellung aushalten oder mit ihre Dame den Gegenangriff einleiten und damit die Stellung ins Chaos stürzen? Sie sah eine dritte Möglichkeit und zog einen Randbauern. Die Idee war löblich. Der Gegner zieht seine Bauern, sie opfert ihren Läufer zwecks Linienöffnung und Dauerschachabsichten. Aber der Plan hatte einen Hacken: Nach dem Läuferopfer gab es kein Dauerschach....
Zwischenstand 2:2
Laura kämpfte noch weiter, aber nicht mehr allzu lange. Wo nichts mehr geht, geht halt nichts mehr.
In der Summe war Fulda 4 heute die stärkere Mannschaft und hat diesen Kampf knapp aber verdient 3:2 gewonnen.
SC Fulda 4 | - | SK Turm Bad Hersfeld 3 | 3:2 |
Lamping, Christian | - | Bolender, Luisa | 1:0 |
Musacali, Altan | - | Hartwig, Sven Ole | 0:1 |
Lange, Lino | - | Rößing, Jona | 0:1 |
Wolgin, Konstantin | - | Vöcking, Laura | 1:0 |
Celikkol, Ilyas | - | Hartwig, Malte | 1:0 |
Alle Ergebnisse im Portal64
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