Montag, 20. März 2017

Bezirkspokal: Hersfeld tritt mit zwei Mannschaften an

Gestern fand in Alsfeld die erste Runde des Bezirkspokals statt. Hersfeld konnte wieder mit zwei Mannschaften antreten, ebenso Alsfeld und Schenklengsfeld. Mit 11 Mannschaften ist die Beteiligung dieses Jahr besonders hoch.
Unsere 2. Mannschaft, bestehend aus Michael Vöcking und den Jugendspielern Lennart Greb, Jona Rössing und Laura Vöcking, bekam die SVG Lauterbach als Gegner zugelost. Lauterbach - nicht in Bestbesetzung aber mit deutlichen DWZ-Vorsprung an allen vier Brettern - lies da nichts anbrennen.Trotz harter Gegenwehr, insbesondere von Lennard der sein Endspiel mit Minusqualität über 6 Stunden und fast 100 Züge lang erfindungsreich verteidigte (die mit Abstand längste Partie des Tages), war eine 0:4 Niederlage nicht zu verhindern.
Unsere 1. Mannschaft, bestehend aus Markus Schmidt, Eckhard Krauße, Manfred Willich und Vanessa Krauße, trat gegen die 1. Mannschaft der SVG Schenklengsfeld an. Auch kein leichter Gegner, aber hier hatten wir die höheren DWZ. Vanessa legte mit einer guten Partie das 1:0 vor, Eckhard legte nach zum 2:0. Dann ging am 1. Brett ( Erik Kothe - Markus Schmidt) die Partie in die Zeitnot und plötzlich fiel den Spielern auf, dass die Uhren falsch eingestellt waren: Diese Partie wurde ohne Inkrement gespielt! Schnell einigten sich die Spieler darauf, "es ist wie es ist, wir zocken das jetzt bis zur Zeitkontrolle im 40. Zug weiter". Während dessen stellte Manfred in völlig ausgeglichener Stellung mittels Stellungswiederholung den Hersfelder Mannschaftssieg sicher.
Markus ging mit Vorteil in die Zeitkontrolle und kam mit Vorteil wieder heraus, aber bevor die Partie weiter gespielt werden konnte, hatte der Schiedsrichter etwas zu tun. a) die letzten Züge mussten rekonstruiert werden, bei dieser Zockerei hatte keiner der Spieler mehr mitgeschrieben (und hätte das wohl auch nicht gekonnt, ohne dabei die Zeit zu überschreiten) b) Die Uhren müssen neu gestellt werden => für den Rest der Partie Moduswechsel auf "mit Inkrement".
In Abwesenheit von Schiedsrichter und Spielern (die ja den Partieverlauf rekonstruieren) wird vor der Tür die Frage diskutiert: "Was wäre, wenn einer der Spieler die falsche Einstellung der Uhr beim Schiedsrichter reklamiert hätte?" Nach der Turnierordnung ist die Heimmanschaft für das Spielmaterial verantwortlich. Hersfeld wurde per Auslosung das Heimrecht zugelost. Aber kann Hersfeld verantwortlich gemacht werden, wenn wir auf neutralen Boden spielen mit Uhren, die nicht unsere sind, die wir nicht gestellt haben und die wir (da es ein anderer Uhrentyp ist, den wir nicht verwenden) auch gar nicht ohne Bedienungsanleitung auf den richtigen Modus stellen können?
Nach anderer Meinung hätte der Schiedsrichter die Partie unterbrechen müssen, für jeden Spieler das entgangene Inkrement für die bisherigen Züge berechnen und die Uhr dann entsprechend neu einstellen müssen. Hört sich vernünftig an, aber hätte er dabei nicht zu sehr in den Verlauf der Partie eingegriffen? Der am Zug befindliche Spieler darf erst mal 15 min zusätzlich nachdenken (die Zeit braucht der Schiedsrichter um die Uhr neu zu stellen) und dann ist die Partie (Zeitnot hatte ja schon begonnen) auf Grund der nachberechneten Inkrements plötzlich wieder "vor der Zeitnot"?
Es gab auch noch andere Meinungen bis hin zu "Partie muß wiederholt werden",

Die Partie ging weiter. Markus hatte seinen Vorteil, mußte aber feststellen, dass dieser nicht (mehr) zum Sieg ausreichte. Ob der Vorteil vor der Zeitnot siegbringend war? Ich weiß es nicht, aber ich glaube: ja.

In der nächsten Runde spielen wir gegen Rotenburg. Der SC Rotenburg hat gegen Fulda 2,5 : 1,5 gewonnen und damit für die Überraschung der Auftaktrunde gesorgt. Wenn ich neutral wäre, würde ich hoffen, dass Rotenburg auch die nächsten beiden Runden gewinnt und sich als Belohnung für den Hessenpokal qualifiziert. Da ich als eingefleischter Hersfelder aber nicht ganz so neutral bin, tut es mir nur ein bischen leid, dass wir die Rotenburger aus dem Pokal schiessen werden, um selbst weiter im Rennen zu bleiben.


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