Montag, 9. April 2018

Viererpokal: Ein schöner Sonntag in Rotenburg

Auch nach vielen Jahren im Schachzirkus gibt es immer noch Neuerungen. Im Viererpokal hatten wir gegen Rotenburg Heimrecht. Da aber für alle beteiligten Spieler Rotenburg fahrtechnisch einfacher zu erreichen ist als Hersfeld, haben wir den Kampf folgerichtig in Rotenburg ausgetragen. 
Also ein Hersfelder Heimspiel in Rotenburg.
Aus Rotenburger Sichtweise: Rotenburg spielt ein Auswärtsspiel in den eigenen Vereinsräumen.

Das Wetter war super, das Ambiente ebenso (Genaugenommen haben hier ja die Gäste (= Auswärtsmannschaft Rotenburg) die Gastgeber (= Heimmannschaft Hersfeld) bewirtet. Muß ich mich jetzt als Gastgeber bei den Gästen für die hervorragende Ausrichtung bedanken? Ausrichter ist nach Turnierordnung ja der Heimmannschaft, also Hersfeld....Das denk ich jetzt nicht zu Ende, wird mir zu kompliziert)

Der eigentliche Wettkampf war leider etwas fade, Spannung wollte da nicht aufkommen. Die Rotenburger haben entgegen ihrer üblichen Aufstellung die Bretter 1 und 2 getauscht. Also Kevin Sailer an Brett 1 gegen mich (Eckhard Krauße) und Georgi Davidov gegen Manfred Willich. An Brett 3 Uwe Brehm gegen Bernd Wildner und an Brett 4 Ron Bleeker gegen Michael Vöcking.

Kevin Sailer baute sich gegen mich sehr passiv auf. Bereits nach 12 Zügen hatte ich einen gesunden Mehrbauern und absehbar sehr gute Gewinnchancen. Wenig später steckte Kevin auf der Suche nach Gegenspiel noch die Qualität ins Geschäft, kam dabei aber vom Regen in die Traufe und seine Stellung wurde dadurch nur noch schlechter. Das 1:0 für Hersfeld ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten.
Manfred Willich hatte zu diesem Zeitpunkt ein ausgeglichenes Schwerfigurenendspiel auf dem Brett. Bernd Wildner hatte deutlichen Raumvorteil und Druckstellung. Michael Vöcking hatte einen Isolani auf der d-Linie. Diese Isolani-Stellungen sind sehr schwer zu bewerten, aber wirklichen Vorteil hatte da glaub ich keine Seite.
Dabei müssen wir gar nichts mehr gewinnen. Dank des frühzeitigen Sieges an Brett 1 reichen bereits zwei Remisen um in die nächste Runde zu kommen.
Dementsprechend entspannt auch der weitere Verlauf: Manfred spielt weiter, ohne irgendwelche Risiken einzugehen, Bernd erhöhte langsam den Druck (wie eine Würgeschlange. effektiv aber keine action), lediglich Michaels Partie bot zumindest im Ansatz so etwas wie Spannung.
Noch vor der Zeitkontrolle schafft Bernd dann den entscheidenen Durchbruch und erhöht auf 2:0. Aufgrund der Berliner Wertung hat Hersfeld bereits gewonnen. Aber auf die Berliner Wertung sind wir in diesem Kampf gar nicht angewiesen: 10 min später gewinnt auch Manfred. 3:0 für Hersfeld. Michael verlor zwischenzeitlich einen Bauern, erhielt dafür aber ausreichend Gegenspiel. Als er sich den Bauern wieder zurück holte, folgte der Friedensschluß.
Endstand 3,5 : 0,5

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