Nach vielen Jahren haben wir uns mal wieder für die Pokalspiele auf Hessenebene qualifiziert..
Startberechtigt sind die Hessischen Vereine aus den Bundesligen und der Oberliga. Hinzu kommen aus jedem Bezirk 2 Mannschaften, die sich über die Bezirkspokalspiele qualifiziert haben.
Das Schöne an den Pokalspielen ist, dass man Gegner kriegt, die man in den "normalen" Punktspielen nicht bekommt. Der Nachteil: Es sind halt alles sehr starke Mannschaften, so dass der Spass in der Regel auch wieder schnell vorbei ist.
In der 1. Runde hatten wir heute die SG Bensheim 1931 zu Gast. Mit Markus Schmidt, Eckhard Krauße, Paul Keßler und Bernd Wildner haben wir 4 starke Spieler der 1. Mannschaft am Brett und hoffen so ein bißchen, dass Bensheim wegen der langen Fahrt und der Fußball-EM den ein oder anderen Star zu Hause läßt...
Klappt aber nicht so ganz, Bensheim erscheint mit Gerhard Boßbach (2130), Harald Stelzer (2230), Herbert Kargoll (2056) und Michael Uhl (2016) im Hersfelder Vereinraum.
Da müssen wir halt versuchen, als Underdog zuzubeißen. Nach der Eröffnungsphase ist alles noch im Lot. Bernd hat einen Bauern geopfert, hat aber dafür volle Kompensation in Form aktiven Figurenspiels. An den anderen Brettern ist alles ausgeglichen.
Nach ca. 3 Stunden Spielzeit opfert Herbert Kargoll gegen Paule einen Bauern. Auf dem ersten Blick sah das so aus, als ob Herbert Kargoll nicht genug Kompenation für seinen Bauern hat und wir recht zufrieden sein können. Nur wenig später bricht Paules Stellung auseinander.
Die nachträgliche Kurzanalyse bestätigt: Der erste Blick trog gewaltig! Herbert Kargoll hat für seinen Bauern jede Menge versteckter Drohungen, und je weiter man sich in die Stellung vertieft, desto mehr dieser gemeinen Drohungen tauchen aus dem Nebel auf.
Währenddessen hat Bernd Wildner seinen Bauern zurückbekommen, ist aber in einem schlechten Endspiel gelandet.
Ich selbst konnte die Initiative an mich reißen und gehe langsam in den Königsangriff über.
Markus hat seine Königsflügelbauern weit nach vorne geschoben, aber sein Gegner hat viel Gegenspiel und es sieht nicht so aus als könnte Markus einen wirklichen Angriff entfachen.
Kurz vor der Zeitkontrolle muß dann auch Bernd den Widerstand einstellen und Bensheim geht mit 2:0 in Führung.
Mein Gegner kann den Königsangriff zwar abwehren, aber ich komme nach einigen Verwicklungen im Turmendspiel mit einem gesunden Mehrbauern aus der Zeitnot.
Markus verläßt die Zeitnotphase ebenfalls im Turmendspiel. Allerdings hat er einen Bauern weniger aber dafür den aktiven Turm.
Nach 5 Stunden Spielzeit kann ich mein Turmendspiel gewinnen und verkürze auf 1:2. Markus konnte zwischenzeitlich seinen Bauern zurückgewinnen. Die Stellung ist ausgeglichen, aber kompliziert. Wenn Markus den vollen Punkt "irgendwie" rausquetscht, haben wir ein 2:2 und sind aufgrund der Berliner Wertung eine Runde weiter.
Also kämpft Markus. Und kämpft weiter. Einige Bauern werden getauscht. Markus kämpft weiter. Den nächsten Bauerntausch kann er nicht vermeiden. Markus kämpft weiter.Im 62. Zug kann er den Tausch der letzten verbliebenden Bauern nicht verhindern und muß nach fast 6 Stunden Spielzeit die Punkteteilung akzeptieren.
Endstand 1,5 : 2,5 für die SG Bensheim 1931
Damit sind die Pokalrunden für den SKTurm Bad Hersfeld auch schon wieder beendet. (Zumindest auf Hessenebene, auf Bezirksebene steht noch das Finale gegen Fulda aus)
Aber das geht auch so in Ordnung. Die Bensheimer haben besser Schach gespielt und verdient gewonnen, wir haben uns gegen ein Mannschaft mit DWZ-Schnitt 2108 teuer verkauft.
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