Mittwoch, 2. November 2016

Erfolgreiches Wochenende in Bad Soden

Letztes Wochenende stand das erste Vorturnier der diesjährigen deutschen Amateurmeisterschaft statt. Austragungsort war Bad Soden. Da ich den Spielort von meiner Wahlheimat bequem erreichen kann entschloss ich mich kurzerhand mitzuspielen und die Ehre Hersfelds am Brett hoch zu halten.

Nachdem ich in den letzten Turnieren im A-Open spielen dürfte habe ich es geschafft meine ELO auf genau 2100 Punkte runterzuwirtschaften. Damit dürfte ich gerade so im B-Open teilnehmen (Obergrenze 2100!) und hatte die zweifelhafte Ehre auf Platz 1 gesetzt zu sein. Man kann also nur verlieren und läuft trotzdem große Gefahr aufgrund der konstant starken Gegner ein schlechtes Ergebnis nach dem anderen einzufahren.

Ich konnte mich am ersten Tag jedoch schadlos halten und gewann beide Partien. Im Nachhinein waren dies auch die beiden schönsten Partien, da ich auch in den Analysen wenig Fehler fand.

In der dritten Runde hatten nur noch wenige Spieler die volle Punktzahl vorzuweisen und ich bekam es am ersten Brett mit dem späteren Turniersieger zu tun. Ich hatte schwarz und geriet im c3 Sizilianer stark unter Druck, konnte mich jedoch stark verteidigen. Allerdings kostete die Gegenwehr viel Kraft und als ich plötzlich in einem stark remisverdächtigem Endspiel gelandet war, begann ich immer mehr kleine Fehler einzubauen. Letztendlich gab ich einen Bauer und musste ein Turmendspiel verteidigen. 3 zu 3 Bauern am Königsflügel und eine 2 zu 1 Mehrheit meines Gegners am Damenflügel. Mein Turm stand dazu noch etwas aktiver. Ich fand jedoch keinen Weg meine Gegner vor Probleme zu stellen und verteidigte die Stellung ziemlich mies. Letztendlich musste ich die Segel streichen und meine erste Niederlage quittieren. Das erste Brett war erstmal futsch und auch zu diesem Zeitpunkt wohl auch der Turniersieg, da es schwierig werden sollte über die Feinwertung das Turnier noch zu gewinnen.

Nach kurzer Pause ging es in der Nachmittagsrunde weiter. Ich hatte weiß und geriet in eine Stellung mit starkem Springer im Zentrum meinerseits gegen das Läuferpaar. Ich spielte wohl meine schlechteste Partie des Turniers und geriet nach und nach in eie Verluststellung, jedoch hatte mein Gegner wenig Zeit und ich entschied mich die Stellung ein wenig zu öffnen und auf das beste zu hoffen. Ich hatte Glück und mein Gegner unterschätze mein Gegenspiel und ich gelangte schließlich in eine technische gewonnene Stellung mit Mehrbauern und konnte die Stellung auch recht schnell verwerten. Damit war zumindest der Kontakt zu Spitze wieder hergestellt.

Am letzten Tag hatte ich nochmal weiß und musste gegen ein Jugendtalent aus Gründau spielen, welches schon in der ersten Runde der Mannschaftskämpfe einen ganzen Punkt gegen Hersfeld erzielen konnte. Ich schaffte es jedoch alle Figuren am Brett zu halten und mit Weiß eine Druckstellung aufzubauen, in der er nicht den korrekten Weg zum Ausgleich fand. Letztendlich stellte mein Gegner in schwieriger Stellung und unter Zeitnot eine Figur ein und ich konnte als einziger Spieler im Feld meinen vierten Sieg verbuchen.

Am Ende gab es jedoch 6 andere Spieler mit 4 Punkten, sodass ich nicht sicher sein konnte qualifiziert zu sein. Die Niederlage hatte meiner Buchholz doch stark zugesetzt.
Die letzte laufende Partie entschied dann tatsächlich über meine Qualifikation. Mein Gegner aus der ersten Runde konnte eine wohl technisch verlorene Stellung noch verteidigen und hatte am Ende sogar einen Bauern mehr. Einen Gewinn, der ir zu Platz 3 geholfen hätte, war jedoch auf den ersten Blick nicht zu finden. Letztendlich ging die Partie remis aus und ich erreichte einen sehr guten 5. Platz und damit die Qualifikation fürs Finale.




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