Freitag, 29. Juli 2016

Vellmarer Open: Wir nehmen ganz langsam Fahrt auf

Die Anreise verläuft heute problemlos. Für die Vormittagsrunde habe ich einen 11-Jährigen mit DWZ knapp über 1800 zugelost bekommen. Ich entschließe mich dafür, meinen normalen Eröffnungskram zu spielen. Ist auch die richtige Entscheidung. Offensichtlich verstehe ich die entstehenden Stellungen etwas besser als er, kann etwas Druck machen und komme schließlich zu meinem ersten vollen Punkt. In der Nachmittagsrunde muß ich mit schwarz gegen den Kasseler Oberligaspieler Philipp Humburg ran. Nach der Eröffnung lande ich in einem Stellungstyp, mit dem ich bisher nur sehr wenig Erfahrung sammeln konnte. Ich schaffe es die Stellung in der Remisbreite zu halten, brauche dafür aber sehr viel Bedenkzeit. Schließlich verliere ich einen Bauern, macht nichts. dafür geht die Partie ins Endspiel und ich habe grade genügend Gegenspiel, dass dieses Endspiel mit Minusbauer immer noch ausgelichen ist. Inzwischen befinde ich mich in Zeitnot. Mein Bauern krieg ich zurück, aber dafür bekommt Philipp einen Freibauern auf d6. Objektiv ist das kein großes Problem, da dieser Freibauer nicht genügend Unterstützung hat und deshalb prinzipell eher schwach ist, aber in meiner Zeitnot muß ich das genau genug spielen.
Mein Remisangebot wird abgelehnt.
Als Philipp sich meinen b7-Bauern schnappt und ich im Gegenzug den d6-Bauern nehmen könnte, komm ich auf die geniale Idee, den Bauern zunächst leben zu lassen und stattdessen mit Kc6 selbst Gewinnversuche zu unternehmen. Die Antwort Tb8 habe ich schlichtweg übersehen, Mein König muß zurück auf d7 und nach Sb5 ist bei Weiß alles gedeckt, Weiß hat einen Mehrbauern und den "eigentlich schon toten" Bauern auf d6 krieg ich zumindest auf absehbare Zeit nicht mehr.
Völlig perplex und geschockt von meinem eigenen tollen Gewinnversuch verrinnt mein 30sec-Bonus und ich verliere durch Zeitüberschreitung.

Im B-Open müssen in der 2. Runde die beiden Hersfelder Mädels gegeneinander antreten. Die Eröffnung spielen sie gruselig. Das liegt vielleicht daran, dass sie sich vom Training (zu) gut kennen und jetzt versuchen sich mit Zugumstellungen gegenseitig zu überraschen ?!
Danach spielen die beiden - soweit ich das durch gelegentliches vorbeischauen beurteilen kann - anständiges, vernünftiges Schach. Vanessa gewinnt die Partie.
Von der Nachmittagsrunde hab ich so gut wie gar nichts mitbekommen. Vanessa verliert gegen Fiorino Calci (DWZ 1740), Jessica kommt zu ihrem ersten halben Punkt.

Jona mischt C-Open weiter gut mit. In der Vormittagsrunde spielt er gegen Caro Kann sehr zahm. Keine der Seiten kann irgendwelche Vorteile für sich beanspruchen. Mit dem Willen doch noch irgendwie den Sieg aus dieser blutleeren Stellung rauszuquetschen, kämpft Jona bis ins Turmendspiel bevor er sich mit der letztlich unvermeidbaren Punkteteilung abfindet.
In Runde 3 holt sich Jona seinen zweiten Partiegewinn.

Zwischenbilanz nach Runde 3
A-Open
Eckhard Krauße: 1 Sieg, 1 Remis, 1 Niederlage = 1,5 aus 3
B-Open
Vanessa Krauße: 1 Sieg, 2 Niederlagen = 1 aus 3
Jessica Schäfer: 1 Remis, 2 Niederlagen = 0,5 aus 3
C-Open
Jona Rößing: 2 Siege, 1 Remis = 2,5 aus 3

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